Vom 10. bis 12. November 2025 trafen sich rund 230 Teilnehmende und 40 Referentinnen und Referenten in Erfurt, um über die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen des Gewerbes zu sprechen. Der Deutsche Taxi- und Mietwagentag wird alle zwei Jahre vom Bundesverband Taxi und Mietwagen e.V. organisiert. Das Event hat erneut gezeigt, wie vielfältig die Themen geworden sind, die die Branche beschäftigen: autonomes Fahren, Tarifmodelle, Plattformkonkurrenz, Inklusion, Flottenelektrifizierung, Rahmenbedingungen für Schüler- und Krankenfahrten und vieles mehr. Wir von Stadt.Land.Netz waren in der Session „Kranken- und Schülerfahrten – digitaler denn je“ vertreten und haben gemeinsam mit Branchenkollegen diskutiert, warum wiederkehrende Fahrten mit Fokus auf die Schülerbeförderung ein zunehmend wichtiger Markt werden und warum es wichtig ist, diesen Bereich digital zu denken.
Wer heute mit uns an der Digitalisierung der Schülerbeförderung arbeitet
Stadt.Land.Netz-Lösungen werden heute in einem breiten Spektrum eingesetzt: Städte, Landkreise, Gemeinden, Verbände, Privatschulen und Verkehrsunternehmen gehören zu unseren Auftraggebern. Die Fahrdienste, die wir unterstützen, reichen von kleinen Betrieben mit fünf Fahrzeugen bis hin zu großen Unternehmen mit über 1.500 Fahrzeugen. Insgesamt betreuen unsere Systeme Volumina von rund 150 bis 5.000 Fahrgästen, in einem geografischen Gebiet mit etwa 30 Millionen Einwohnern und rund 200 Millionen gefahrenen Kilometern pro Jahr.
Der große Vorteil besteht somit darin, dass wir alle relevanten Perspektiven kennen: Eltern, Ämter, Schulen, Fahrdienste und Fahrerinnen und Fahrer.
Wiederkehrende Fahrten sind planbare, regelmäßig stattfindende Beförderungen. Dazu zählen Schülerverkehr, Dialysefahrten, Werkstätten, Kitas oder Werkverkehre. Sie bewegen sich zwischen klassischem ÖPNV und flexiblem Taxi- bzw. On-Demand-Verkehr.
Schätzungsweise 2 Millionen Menschen (davon ca. 1 Mio. Schüler und Schülerinnen im freigestellten Verkehr) werden täglich im Rahmen solcher Verkehre befördert und sind ein zentraler Bestandteil staatlicher Daseinsvorsorge. Doch trotz dieser Bedeutung ist der Markt in vielen Bereichen noch wenig digitalisiert. Und genau dort liegt ein großer Hebel für eine gesteigerte Effizienz, hohe Qualität und notwendige Transparenz.
Herausforderungen im Alltag von Fahrdiensten
In den Gesprächen und Sessions wurde deutlich, warum viele Unternehmen und Auftraggeber in der Taxi- und Mietwagenbranche aktuell unter Druck stehen:
- Die Zahl der Dienstleister sinkt, gleichzeitig steigen die Fahrtaufträge.
- Druck von großen Unternehmen, die als Plattformanbieter fungieren nimmt stetig zu.
- Bürokratische Prozesse rund um Nachweise, Anwesenheiten und Abrechnungen binden enorme Zeit.
- Lange Zahlungsziele und Korrekturschleifen führen zu Liquiditätsbelastungen.
- Personalengpässe und steigende Anforderungen erschweren die planmäßige Bedienung.
- Ausschreibungen werden komplexer, datenlastiger und häufig durch Preisdruck geprägt.
- Auch Auftraggeber haben Schwierigkeiten, überhaupt ausreichend Bewerber für Ausschreibungen zu gewinnen.
Diese Rahmenbedingungen begünstigen größere Unternehmen mit mehr Ressourcen und Daten. Kleinere Anbieter geraten jedoch zunehmend in den Hintergrund.
Wiederkehrende Fahrten in der Schülerbeförderung: ein regulierter Markt mit lokalem Potenzial
Während das klassische Taxi-Geschäft durch Plattformen und neue Mobilitätsformen unter Druck steht, bieten wiederkehrende Fahrten stabile, planbare und lokale Vorteile. Der Wettbewerb entscheidet sich heute über Qualität und Preis und damit über Produktivität. Ohne digitale Unterstützung ist dieser Markt kaum noch effizient zu bedienen.
NovaHub als Lösungsansatz für digitale Schülerbeförderung
Mit NovaHub stellen wir eine Plattform bereit, die genau an diesen Stellen ansetzt.
- Planung und Optimierung: Für 1.000 Personen entstehen innerhalb von ein bis zwei Minuten komplette Tourenvorschläge. Das System berücksichtigt Attribute wie Ein- und Ausstiegspunkte, Turnus, Rollstuhlangaben, Notmedikation, Alleinfahrtanforderungen oder No-Mix-Kriterien. Ein manueller Planungsprozess kann das selten leisten und vor allem nicht in dieser Geschwindigkeit.
- Dynamische Anpassungen: Umzüge, Stundenplanänderungen oder Krankmeldungen können jederzeit neu geplant werden. Der Prozess dauert erneut nur ein bis zwei Minuten. Fahrerinnen und Fahrer melden Ein- oder Ausstieg über die App zurück, die Disposition kann Abwesenheiten sofort berücksichtigen.
- Nachweise und Abrechnung: Alle Touren, Kilometer und Nachweise werden automatisiert verarbeitet und stehen dem Auftraggeber strukturiert zur Verfügung. Krankenkassenabrechnungen bieten wir aktuell noch nicht an, sind jedoch offen für Kooperationen.
- Zusammenarbeit: Auftraggeber können lesend zugreifen, Importe über Excel funktionieren sauber und verlässlich.
Wirkung und Zahlen digitaler Werkzeuge
Der Einsatz digitaler Planung führt typischerweise zu 5 bis 15 Prozent weniger Kilometern und deutlich reduzierter Dispositionszeit. Rückfragen, Medienbrüche und Abstimmungsaufwand sinken erheblich. Die Plattform vereint Planung, Kommunikation, Zeiterfassung und Tracking in einem System.
Bürokratie ist eine notwendige, aber automatisierbare Aufgabe: Bürokratie ist Teil staatlicher Kontrolle, insbesondere im Hinblick auf Steuergelder. Sie ist notwendig, aber auch wiederkehrend. Genau deshalb lässt sie sich automatisieren. Das spart nicht nur Zeit und Geld und hilft, eine hohe Qualität beizubehalten.
Am Beispiel Erfurt wird sichtbar, wie bedeutend dieser Bereich ist: Allein die Schülerbeförderung verursacht Kosten von rund 3 Millionen Euro pro Jahr.
Fazit
Der Taxi- und Mietwagentag hat deutlich gezeigt: Wiederkehrende Fahrten sind ein zentraler, wachsender und zunehmend digitaler Markt. Wer die Prozesse effizient gestalten möchte, benötigt moderne Werkzeuge. Die Kombination aus Planbarkeit, Regulierung und lokalem Wissen macht diesen Bereich für viele Fahrdienste zu einer echten Chance.
Wir bedanken uns bei allen Teilnehmenden und beim Bundesverband Taxi und Mietwagen e. V. für den offenen Austausch und die hervorragende Organisation. Der Dialog hat bestätigt, wie relevant digitale Schülerbeförderung ist und wie viel Potenzial darin steckt, die täglichen Abläufe für Auftraggeber, Fahrdienste und Fahrgäste leichter und verlässlicher zu machen.




